Montag, 3. August 2015

Port Elizabeth Vikings Handball Club gewinnt die Open Club Championships 2015 in Pretoria – Vielen Dank für Ihre Unterstützung!


Im Dezember 2014 habe ich auf YouTube einen Spendenaufruf für meinen entwicklungspolitischen Freiwilligendienst im Sport hochgeladen. Dank Euch: Freunden, dem HVN , FDDH , JSG Garmissen Dingelbe, TuS Nettelstedt, SG Schramberg/St. Georgen, LandesSportBund Niedersachsen, SV Söhre und viele Weitere ist es mir gelungen, über 2230 Klicks auf YouTube zu erreichen und somit auf unglaublich große Unterstützung für mein Projekt zu stoßen. Es ehrt mich sehr, dass vielen das Video gefallen und motiviert hat, aktiv zu werden.
Sei es in seinem Verein nachzufragen, im eigenen Keller die zum größtenteils neuwertigen Handballschuhe heraus zu suchen, Freunde zu informieren, das Video mit Verbänden, Organisationen zu teilen, durch die Nachbarschaft zu fragen, oder das Projekt finanziell zu unterstützen.
Einen großen Teil der Sachspenden habe ich durch meine Familie erhalten können. Darunter sind viele Bälle, individuelle Trainingsbekleidung, neue Trainingsanzüge, Handballharz, Luftpumpen, einheitliche T-Shirts für meine Schulkinder, 3 Kinder Spielsätze und ganz wichtig, die ca. 60 Handballschuhe in allen Größen, wodurch wir das gesamte Handballteam der Vikings (Frauen und Männer) mit Handballschuhen für das Training und die Meisterschaft ausstatten konnten und auch in der Schule machen die Schuhe einen großen Unterschied und steigern die Sicherheit und Performance der Kinder in Tennis und Feldhandball enorm.
Neben den Sachspenden sind auch einige Überweisungen auf meinem Spendenkonto eingegangen. Insgesamt waren dies über 1700€ zusätzlich finanzielle Unterstützung, welche ich in meine Projekte einbringen konnte. In der Schule konnte ich für die Toiletten Seifenspender installieren und Seife kaufen, um die Hygiene zu verbessern und die Schüler auf die Wichtigkeit des Händewaschens aufmerksam zu machen. Plakate, die in der Schule bereits im Vorfeld vorhanden waren, ergeben nun endlich auch praktisch einen Sinn. Darüber hinaus wird auch das Sportfeld umstrukturiert, einige neue Sportgerät-Anschaffungen getätigt, ein Klassenraum renoviert und hoffentlich ein „Sportraum“ ins Leben gerufen (falls es das Wetter nicht zulässt draußen zu unterrichten).




 
Ein weiteres Highlight war außerdem unser Ausflug auf eine Wildfarm 30 min außerhalb von PE. Mit den ersten, zweiten und dritten Klassen sind wir mit Verpflegung und einigen Lehrern zur Farm gefahren. Für einige Kinder war es der erste Ausflug außerhalb des Townships und die Neugier und Verwunderung war ihnen deutlich anzusehen.



Auf der Farm konnten die Kinder sich viel Bewegen und durch die geführte Tour einen unvergesslichen Tag mit Tieren und ihren Eigenheiten genießen. Scheu hatte kaum einer, man musste sie eher zurückhalten.

 Der Schulalltag hat auch immer wieder großen Spaß bereitet:









 
Am 24. Juni ging es für Jonas und mich dann mit den Vikings zu den Club Championships 2015 nach Pretoria. Nach einer 26 Stunden Fahrt sind wir dann endlich auch dort angekommen und durften gleich am ersten Tag zwei Spiele absolvieren. Einige organisatorische Dinge mussten spontan vor Ort erlediget werden, sodass ich für die ersten drei Tage das Frühstuck und Obst für zwischendurch von meinen Spenden kaufte und somit sicherstellte, dass wir zumindest etwas im Magen hatten, bevor wir spielen.
Die ersten Spiele konnten wir alle deutlich dominieren, nur im Finale hatten wir in der Anfangsphase einen ebenwürdigen Gegner vor uns, den wir Dank unseres breiten Kaders in der Schlussphase auch wieder deutlich bezwingen konnten. Nur den Ladies gelang es im Finale nicht, zu gewinnen, sodass wir mit dem ersten und zweiten Platz das Turnier beenden konnten. Ein erneuter riesiger Erfolg und es war sehr schön anzusehen, wie sich das Training auf die Spieler ausgewirkt hat. Insbesondere im Bezug auf Positionsverhalten und Taktik konnte das Team verglichen zum Anfang große Fortschritte zeigen. Vielleicht klappt es ja diesmal bei den Afrika Championships 2015 mitzuwirken.

Seitdem habe ich Schulferien und war hauptsächlich bei Freunden in Pretoria, Johannesburg und East London und nun wieder zurück in PE. Demnach geht es mir äußerst gut, lediglich das Wetter hat mir in letzter Zeit insbesondere gesundheitstechnisch etwas zu schaffen gemacht. Jetzt stehen mir nur noch die letzte Woche in Südafrika bevor, bis es für mich Rückflug heißt.
Daher bis bald.


IN DEUTSCHLAND WERDE ICH MITELS EINER PRÄSENTATION NOCHMAL DEUTLICH GENAUER AUF MEINEN ENTWICKLUNGSPOLITISCHEN FREIWILLIGENDIENST EINGEHEN.

FALLS SIE INTERESSE AN EINER SOLCHEN VORSTELLUNG IN IHREM VEREIN,ORGANISATION ALS UNTERSTÜTZER  KONTAKTIEREN SIE MICH BITTE

Samstag, 27. September 2014

Die ersten Wochen in Südafrika

Schon ist der erste Monat um und es gibt viel zu berichten. Da ich hier voll eingespannt bin und es in der Anfangszeit sehr anstrengend war, habe ich mich dazu entschlossen, meinen ersten wirklichen Blogeintrag nach einer gewissen Eingewöhnungszeit zu schreiben. Ich hoffe ich werde nichts vergessen und der Eintrag wird euch gefallen.
Am Dienstag (19.08), hatten wir unseren ersten wirklichen Arbeitstag. Wir wurden am vorherigen Tag durch unseren Schulleiter Mr. Dolonga, welcher aber auch gerne nur mit Mr. D oder mit seinem Vornamen King angesprochen wird, gebeten, bei dem Schul-Assembly dabei zu sein. Deswegen waren wir bereits um 8 Uhr morgens an unserer Schule. Die Kinder beginnen jeden Schultag mit einem Gebet und ein paar Liedern. Unsere erste richtige Unterrichtsstunde mit der 2. Klasse war nicht so berauschend. Dabei ist zu erwähnen, dass man sich hätte vornehmen können was man wollte, es hätte eh nicht geklappt. Nach dieser Stunde wurde unser erster Tag bereits durch eine Umweltveranstaltung unterbrochen, welche sich ,,GoGreen“ nennt. Sinn dieser Veranstaltung war, die Kinder über Umweltschutz und Nachhaltigkeit aufzuklären. Natürlich alles als Show verpackt und mit viel Musik und Preisen, um das Interesse der Kinder zu wecken. Auffällig hierbei war, dass die Kinder die einfachen Informationen bei dem Quiz am Ende zum größten Teil nicht wiedergeben konnten. 
Den Rest der Woche konnten wir dank unseres flexiblen Stundenplans gut durchführen. Ein Mädchen hatte sich beim Fangen spielen eine kleine Platzwunde zugezogen, wobei unser First Aid Kid (bisher) zum ersten Mal zum Einsatz kam. 
Des Weiteren haben wir ein paar Handballübungen 
 mit den mit den 3-5 Klassen durchgeführt, um uns auf den Stand der Dinge bezüglich des Könnens der Kinder zu bringen, da bereits in der nächsten Woche der erste offizielle Besuch durch den HVN (Handball Verband Niedersachsen) anstand. Prellen, Werfen und Fangen verliefen überall erstaunlich gut, sodass wir mit dem Wissen eine kurze Handballstunde planen konnten. Leider hatten wir während der gesamten Zeit nur ein Auto zur Verfügung, da der Mitzubushi am Montag im Township nicht mehr anspring und noch einige Zeit bei Motorland in „Reparatur“ sein sollte.
In der zweiten Woche (25.-29.08) stand als Erstes der Besuch bei Continental und dem Honorarkonsul Philip Stucken von der Bundesrepublik Deutschland im Eastern Cape an. In Begleitung waren Lars König und Herr Cux vom Sport Department des Eastern Capes . Als Zweites stand der Besuch durch den HVN an, welcher durch meinen ehemaligen Trainer Roland Friebe und einen Kollegen durchgeführt wurde. Am Montag, den 25.08 besuchten sie das Vikingstraining. Leider waren der Trainer Mboma,ein 17 jähriger Torhüter, und einer der besten Spieler Südafrikas, Sam (18), mit der U20 Nationalmannschaft in Mosambik, um dort um die Süd Afrika Meisterschaft zu spielen. Sie wurden dort leider nur 4., und Sam wurde nach dem ersten Spiel durchgehend in Manndeckung genommen. Sehr schade, da er bereits jetzt ein ausgesprochen guter Spieler ist, und mehr als nur das nötige Können hat, um in Europa in hochklassigen Jugend- bzw. Männerligen spielen zu können. 

Am nächsten Tag wurden wir von der gleichen Gruppe in unserer Schule besucht, und haben eine kurze Handballstunde vorgeführt. Es war sehr schön Roland mal wieder zu sehen, er hat mir gleich noch ein paar Tipps mit auf dem Weg gegeben. Ich möchte hier insbesondere dem mir sehr bekannten HVN für seine Unterstützung danken. 
Nach dem Besuch an unserer Schule ging es gleich weiter zu unserem ersten Seminar nach Hogsback, welches zufällig eine der Einsatzstellen meines besten Freundes Sebastian ist, der zu diesem Zeitpunkt jedoch noch in PE stationiert war. Wir haben auf dem Seminar viel über die ersten Erlebnisse und Probleme gesprochen, bekamen eine aufklärende Stunde über HIV und die südafrikanische Kultur bezüglich des Themas, und machten eine Wanderung zu einem nah gelegenen Wasserfall. Am Donnerstag den 28.08 traten wir die Rückreise über East London, Port Alfred nach Port Elizabeth an.
In der dritten Woche (1-5.09) hatten wir leider beide Autos in „Reparatur“, sodass wir leider keine Möglichkeit hatten, zu unserer Einsatzstelle zu kommen. 
In der vierten Woche (8-12.09) habe ich mich dem „MoveIt“ Programm unserer Schule angenommen. Ich bekam die Aufgabe die 10 besten Tennispieler/innen des 5. Jahrgangs zu unterrichten. Dieser Herausforderung habe ich mich liebend gerne angenommen, da ich selber 7 Jahre Tennis gespielt habe, und mich dann später zwischen dem Leistungsbereich im Handball und Tennis entscheiden musste. Des Weiteren ist mein Bruder Peter ebenfalls Tennistrainer-Assistent, sodass er mir ein paar Spiele für die Kinder zurück in Erinnerung riefen konnte. Mein Spiel „König“ wurde voller Begeisterung angenommen - am liebsten schmettern die Kleinen hierbei. Obwohl dieses Spiel einen durchgängigen Wechsel des „Königs“ hat, freuen sich die Kinder immer wieder riesig, über ihren Erfolg innerhalb des Spiels. Momentan konzentriere ich mich auf dieses Projekt, da bereits Anfang Oktober das Turnier stattfindet. Auch hier zeigen die Kinder enorme Fortschritte. 
In der fünften Woche (15.-19.9) wurde an unseren Schulen Exams geschrieben, sodass wir immer unterschiedliche Klassen zu unterrichten hatten. Am Donnerstag den 18.9 beaufsichtigten wir beispielsweise die 7. Klassen beim Kunstunterricht. Auch in der Pause hatte ich meine Kamera dabei, hierbei sind tolle Fotos entstanden. Ebenfalls in der Pause hat die Klassenlehrerin mit uns über die teilweise schrecklichen Familienverhältnisse der Kinder gesprochen. Für viele sei die Mahlzeit in der Schule die Einzige, die sie am Tag bekämen. Sie hat uns über eine ihrer Schülerinnen aufgeklärt, welche den gesamten Haushalt für ihre Großfamilie bewerkstelligen muss, und sich außerdem um Ihre Geschwister und Großmutter kümmern soll. 
 





















Am letzten Wochenende waren wir beim Boat Race in Port Alfred ca. 200km weit weg von Port Elizabeth mit einigen anderen Freweilligen aus Coffee Bay, Berlin und East London. 
Insgesamt betrachtet glaube ich, momentan den besten Arbeitsplatz auf der Welt zu haben. Ich wurde mehr als freundlich in der Schule aufgenommen, und die Vikings am Abend machen aufgrund ihres hohen Spielniveaus ebenfalls Spaß. Hier versuche ich die Spieler durch neue Trainingsübungen und Feinheiten zu fördern. Insbesondere Kräftigungs- und Stabilisationsübungen werden nun in jedes Training mit eingebaut. Das größte Ziel für mich ist es aus der Mannschaft wieder ein richtiges Team zu machen.








Nach dem ersten Monat kann ich nur jedem der dies liest empfehlen, sich über „weltwärts“ zu informieren (hierbei ist die Anmeldefrist zu beachten). Ich hätte selbst nicht erwartet, dass ein Projekt mit meiner Sportart Handball dabei ist, wurde allerdings eines Besseren belehrt. Liebe Grüße aus dem sonnigen Südafrika

Montag, 18. August 2014

The Lamani Primary School


Am Montag morgen (18.08.14) wurden Jonas und ich an unserer ersten Einsatzstelle, der Lamani Primary School vorgestellt. Im Office des Schuleiters Mr. D versammelten sich die Mitarbeiter des Offices und die Lehrer. Alle trudelten nach und nach ein, sodass jeder uns ganz persönlich begrüßen konnte. Was sofort auffiel war die lockere und freundliche Stimmung untereinander und uns gegenüber. Es wurde viel gelacht und gescherzt, auch über und mit uns.
Nach kurzer Absprache vereinbarten wir, dass wir am nächsten morgen beim Schulassembly um 8 Uhr dabei sein sollen, damit wir nochmal der gesamten Schule vorgestellt werden können.
In den Klassenräumen konnte man schon die Aufregung über die Ankunft von uns erkennen.
Ich freue mich sehr, in so einer freundlichen und herzlichen Atmosphäre arbeiten zu dürfen und bin gespanntauf meine ersten Unterrichtseinheiten mit den Kindern.


Sonntag, 17. August 2014

First days in South Africa

Am Freitag morgen sind wir nach einem durchaus angenhmen Flug mit South African Airways in Johannesburg gelandet. Trotz zu wenig Beinfreiheit wurden wir von den zuvorkommenden Flugbegleitern wohl gesättigt und mit kühlen Getränken versorgt.
In Johannesburg mussten wir noch 5 Stunden auf den Anschlussflug nach Port Elizabeth warten, wo wir uns zumindest schonmal von oben ein Bild von Südafrika machen konnten.




Nachdem wir in P.E. gelandet waren wurden wir von Lars König (Repräsentant des Landes Niedersachsen im Eastern Cape) und Brett Armstrong (Mitarbeiter des ASC Göttingen) empfangen und erstmal zu unseren Wohnungen gebracht. Ich wohne zusammen mit meinem Projektpartner Jonas im Poolhaus. Der klare Vorteil dabei ist natürlich der Pool. Allerdings besteht das Poolhaus aus einem Raum, dadurch ist unser Bad lediglich durch eine ca.1,5m hohe Mauer von unseren Betten getrennt. Die Küche teilen wir uns ebenfalls zu viert mit Leona und Maleen. 
Das Wetter ist trotz des Winters sehr gut und ließ bisher jeden Tag ein Bad im Pool zu.









Am Abend des ersten Tages wurden wir von unserem Empfangskomitee zum essen eingeladen mit Blick über den Hafen von P.E..
Was einem sofort auffällt ist der Währungsunterschied zwischen dem Rand und dem Euro. Vieles erscheint dadurch günstig. Zum Beispiel kostet hier ein Liter Benzin ca.13 Rand, was nichtmal einem Euro entspricht.
Am nächsten Tag haben wir alle gemeinsam gefrühstückt mit gewöhnungsbedürftigen Brot (ich vermisse deutsches Brot jetzt schon!) aber leckerem Ei und sehr guter Stimmung in unserer Gruppe.
Danach haben wir uns zum Großeinkauf für die nächsten Tage aufgemacht.Dank der ehemaligen Freiwilligen Sherin und Nemo haben wir uns noch einen Freizeitpark am Strand angeschaut und sind naturlich zum Strand gegangen, welcher sehr beeindruckend war.
Dort wurde von einem kleinem Mädchen (ca.6 Jahre) aufgefordert für ein angebliches Fußballtunier Geld zu Spenden (wurde bereits im Vorfeld mehrmals gefragt). Ich habe verneint und ihr kein Geld geben wollen. Daraufhin hat sie mich gefragt, ob sie nicht mein übriggebliebenes Essen haben könnte, was ich noch aus dem Freizeitpark in der Hand hatte. Die Armut ist bereits in den ersten Tagen erschreckend und dabei steht mit mein Besuch im Township erst morgen bevor.
Am Abend haben wir wieder gemeinsam Nudeln gekocht und wurden von anderen internationalen Studenten in ihre Garage eingeladen, wo wir den ersten vollen Tag in P.E. ganz entspannt ausklinken lassen konnten.
Heute haben wir den Tag ebenfalls ganz entspannt angehen lassen und haben unsere Wohungen fertig bezogen, um für die bevorstehende erste Arbeitswoche bei der Lamani Primary School und den P.E. Vikings voll einsatzfähig zu sein.